Eine Benachrichtung in meinem Postfach sagt mir, dass er meinen schönen Silberschmuck gleich am nächsten Tag in ein Kuvert gesteckt und aufgegeben hat. Eingeschrieben. Dennoch der Absender soll unbekannt bleiben.
Die Begegnung nach Monaten hat seine Nachwirkung, und das Leben, das sich Zufälle erlaubt, wie sie in keinem Roman vorkommen dürfen, hilft ihm ebenfalls auf die Sprünge und eine Nachricht auf meinem iPhone erscherint: Falls du meinst ein Gespräch würde Sinn machen, ich wäre noch in der Nähe. Gut, sage ich. Von der ersten Minute an ist klar: der Rosenkrieg der letzten Monate hat nur mäßig auf uns abgefärbt. Das Gespräch an der Bar läuft mehr als freundschaftlich ab; zu klaren Worten folgen Berührungen, Küsse und, ja, eine heiße Nacht.
In der Früh, unten aufs Taxi wartend, merke ich, mir fehlt mein Schmuck. Soll ich raufgehen, bevor er glaubt, es ist womöglich Absicht? Soll ich's sein lassen? Er merkt es genauso schnell, und fragt nach meiner Adresse, um ihn mir nachzuschicken. Es ist somit mehr als klar, wir wollten es zu einem dritten, und letzten, Mal erleben. Zu einem allerletzten Mal...
Und, auch diesmal sollte es für mich den Verlust eines Freundes nach sich ziehen. Was ist das?
Und, auch diesmal sollte es für mich den Verlust eines Freundes nach sich ziehen. Was ist das?